„Warum engagieren wir uns für das Freie Wort und für die, die dafür kämpfen?

Natürlich, weil wir wissen, dass es ohne die Freiheit des Wortes keine wirkliche Freiheit geben kann. Die Demokratie lebt von einer freien Presse, den freien Künsten, einer freien Literatur und Fotografie.

Aber auch aus unserer Verantwortung heraus, Deutsche zu sein, engagieren wir uns. Jeder von uns kennt Schicksale Einzelner oder ganzer Familien, die während der Nazi-Diktatur aus politischen, religiösen oder rassischen Gründen verfolgt, gefoltert oder ermordet wurden. Bis 1989 wurde in unserem geteilten Land die Freiheit nicht respektiert, wurden Menschen wegen ihrer abweichenden ideologischen Überzeugungen schikaniert. Wer dagegen die Stimme erhob, wurde drangsaliert oder abgeholt. Wer aus dem Unrechtsstaat fliehen wollte, riskierte sein Leben.

Die persönliche oder geschichtliche Nähe zu diesen Zeiten fordert von uns, uns überall auf der Welt für Menschen zu engagieren, die mutig ihre Stimme gegen Unrecht erheben und ihnen für eine bestimmte Zeit bei uns Zuflucht, Ruhe und Geborgenheit zu ermöglichen.

Und wir tun das als Hamburger Bürger: Die Verteidigung der Meinungsfreiheit gehört zu den großen hanseatischen Traditionen. Nicht zuletzt deswegen ist unsere Stadt das große deutsche Medienzentrum und sind die bei uns ansässigen Verlage, Agenturen, Produktionen so erfolgreich und einflussreich.

Aber diese Tradition verpflichtet uns auch, für die einzutreten, die in ihrer Heimat nicht frei reden, schreiben oder publizieren dürfen.
Dies ist der Grund, warum wir uns im Vorstand der Hamburger Stiftung für politische Verfolgte für all diejenigen engagieren, denen diese Grundrechte noch vorenthalten werden. Wir, die wir auf der sicheren Seite sind, engagieren uns für die, die diese Sicherheit noch nicht haben.“

Der Vorstand

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